Die deutsche Adaptation der Illness-specific Social Support Scale
und ihre teststatistische Überprüfung beim Einsatz an Patienten vor
und nach Knochenmarktransplantation*
Affiliations: Leibniz-Institut für die Pädagogik der
Naturwissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. | Institut für Medizinische Psychologie, Ruhr-
Universität Bochum
Note: [] Korrespondenzadresse: Prof. Dr. Monika Hasenbring, Institut
für Medizinische Psychologie, Ruhr-Universität Bochum,
Universitätsstr. 150, 44780 Bochum. E-mail: monika.hasenbring@
ruhr-uni-bochum.de.
Abstract: Revenson und Schiaffino haben mit der Illness-specific Social
Support Scale 1990 einen krankheitsspezifischen Fragebogen zur sozialen
Unterstützung entwickelt, der auch belastende Interaktionen erfasst. Zum
Einsatz an Krebspatienten unter Knochenmarktransplantation erarbeiteten wir
eine deutschsprachige Adaptation: Die Skalen zur Sozialen Unterstützung
bei Krankheit (SSUK). Eine Hauptkomponentenanalyse mit Varimaxrotation
führt wie in der Originalversion zu zwei Skalen: Positive
Unterstützung (Cronbachs á = 0,91) und Belastende Interaktion
(Cronbachs á = 0,76). Dieses Ergebnis entspricht der Originalversion
[siehe englischen Abstract]. Erste Befunde zur Konstruktvalidität zeigten
einen positiven Zusammenhang der Skala Positive Unterstützung mit
verschiedenen Variablen sozialer Interaktion: mit den Skalen Kohäsion (r =
0,46, p < 0,001) und Adaptivität der FACES III (r = 0,27, p < 0,01)
sowie dem Coping-Aspekt Bitte um Soziale Unterstützung des KSI (r = 0,35,
p < 0,001). Weiterhin gaben Patienten, die in fester Partnerschaft lebten,
signifikant mehr positive Unterstützung an als Alleinlebende. Für die
Skala Belastende Interaktionen ergaben sich positive Korrelationen mit
verschiedenen Aspekten des Disstress: mit chronischen Alltagsbelastungen im
KISS-BELRES (r = 0,46, p < 0,001) sowie mit behandlungsspezifischen
Belastungen (r = 0,28, p < 0,01). Keine Zusammenhänge zeigten sich hier
mit den interaktionellen Variablen. Beide Skalen wiesen entsprechende Belege
für eine kriterienbezogene Validität auf: Die Skala Positive
Unterstützung korrelierte negativ mit Depressivität im BDI (r =
-0,33, p < 0,001), die Skala Belastende Interaktion korrelierte positiv mit
dem BDI (r = 0,34, p < 0,001)
